Bei dem Versuch, mehr über den Urpsrung der Thaiworte „saan“ (ศาล) und „saala“ (ศาลา) herauszufinden, stieß ich auf einige -zumindest für mich- höchst interessante Zusammenhänge, diese versuche ich hier darzustellen. Natürlich bin ich kein Linguist, und von dem unten Gesagten habe ich auch nichts selbst herausgefunden, sondern alles aus Wörterbüchern und online-Quellen zusammengestellt

Die indogermanische Verbwurzel *kel hat die Grundbedeutung „verbergen, verheimli- chen“.

Für das Urlateinische hat man das Wort *celere rekonstruiert, gesprochen mit hartem „k“. Bedeutung: verbergen, verheimlichen“. Davon leitete sich occulere (> ob-celere) ab, mit der Bedeutung verbergen, verstecken. Aus dessen Partizip Perfekt „occultus“ wurde im 18/19. Jhd. das Wort okkult (in der Bedeutung geheimnisvoll, heimlich) ins Deutsche übernommen. Ebenso Okkultismus…Das Englische „conceal“ = verheimli- chen gehört sicher hierher.

Im alten Latein gab es das Wort „cella“ (noch mit hartem „k“) als kleinen Raum (in dem sich etwas verbarg), sowie davon abgeleitet „cellarium“ in der Bedeutung „Vorratsraum“. Davon leiten sich die heutigen Worte „Keller“ und „Kellner“ ab.

Später wurde das lateinische „c“ wie „z“ ausgesprochen, aus dieser Zeit muss die Ableitung des Wortes „Zelle“ stammen, zunächst in der Bedeutung „kleiner Wohnraum eines Mönchs“. Schon im ahd. gab es nach dem Namen des jeweiligen Erstbewohners eine Hupoldescella und eine Eberhardescella. Seit dem Mittelalter tritt das Wort „Zelle“ allein auf, als „kleine Kammer, kleiner Wohnraum“. Seit dem 14. Jh. spricht man von der Bienenzelle, seit dem 18.Jh. von der Gefängniszelle, seit dem Beginn des 19. Jh. etwa kennt man den Begriff „Zelle“ auch als Fachbegriff in der Biologie.

Auch im lateinischen Wort color (Farbe) und entsprechend im englischen Wort colour bzw. color steckt das idg. *kel. Etwas färben hatte ursprünglich die Bedeutung „etwas durch einen (farbigen) Überzug schützen, mit einem (farbigen) Überzug bedecken“.

Eindeutig ist auch der Zusammenhang mit „hehlen“. Hier ist die ursprüngliche Bedeutung „verheimlichen, verstecken“ noch deutlich spürbar. Dazu gehören die Substantive Hehler, Hehlerei, Hehl (etwa in „keinen Hehl daraus machen“).

„hehlen“ ist eigentlich durch Ablaut entstanden, aus „hüllen“ bzw. „verhüllen“, ahd. „hullan“. Im Ahd war „hulla“ ein Kopftuch, wir kennen heute das Wort „Hülle“. Seit dem 16. Jh. kennt man „in Hülle und Fülle“, wobei „Hülle“ Kleidung bedeutete (Fülle bezog sich auf Nahrung, nämlich Füllung des Magens). Mit Hülle ist wiederum „Hülse“ verwandt, auch ein Behältnis, das etwas umschließt, verbirgt.

Schließlich ist noch der „Helm“ zu nennen, englisch „helmet“. Im Protogermanischen soll er *khelmaz geheißen haben. Auch der Helm umhüllt den Kopf und verbirgt, beschützt ihn.

Auch die Halle wird auf das indogermanische *kel zurückgeführt. Im Ahd. hieß es „halla“. Früher war die Halle (im gegensatz zum „sal“ ein überdachter Raum, der groß und halb offen war, wobei das Dach von Säulen getragen wurde. Im Griech. heißt es „kalía“ (Halle).

In Altindischen hieß Halle „sala“. Das hat sich (entweder direkt aus dem Sanskrit oder später aus dem Pali) im Thai zu ศาล (saan) und ศาลา (saalaa) entwickelt. Saan hat primär die Bedeutung „kleines Häuschen, Pavillion“, sekundär dann Gericht. In der einsilbigen Form „saan“ finden wir etwa ศาลเจ้า (chines. Tempel) und ศาลพระภูม (Geisterhäuschen). In der sekundären Bedeutung finden wir z.B. ขึ้นศาล vor Gericht gehen, ิdas Gericht anrufen; ศาลฎิกา oberster Gerichtshof; ศาลแพ่ง Zivilgericht; ศาลอาญา Strafgericht.

Die zweisilbige Form „saalaa“ tritt in ungebundener wie in gebundener Form aus. Saalaa als Einzelwort bedeutet „Pavillion, „kleines Häuschen“, z.B. in dem Satz มีศาลาสำหรับพักอยู่ที่นอกเมือง (außerhalb der Stadt gibt es kleine Häuschen zum Schlafen). In gebundener Form bedeutet saalaa „öffentliches Gebäude, öffentliche Halle“, z.B.ศาลากลาง “Stadthaus“.

Natürlich gehört auch unser Wort Saal auch zu dieser Wortsippe. Für das Germ. hat man *salaz, *saliz rekonstruiert. Im Urdu heißt es saraa, sarae (Haus, Wohnung), im Kurdischen „sera“ (Palast), im Persischen bzw. Arabischen heißt es saraaj, woher unser „Serail“ (orientalischer Palast) stammt. Im Niederl. findet sich „zaal“, im Franz. „salle“, davon abgeleitet „Salon“ = großer Saal.

Von Saal leitet sich auch „Geselle“ ab, zunächst „Saalgenosse“, dann Verbündeter, Gefährte. Ahd. gisello, gisellio, mhd geselle. Davon abgeleitet: sich gesellen, gesellig, Geselligkeit, Gesellschaft.

Schließlich soll das Wort Hölle vom Protogermanischen *khaljo“ abstammen und eigentlich „das Verbergende“ oder „verborgener Ort“ sein.

Das griechische „kaluptein“ = bedecken, das auch letzlich von *kel abstammt, steckt z.B. in Eukalyptus. Der Name setzt sich zusammen aus den griech. Wörtern „eu“ = gut und „calyptos“ = verschlossen (das bezieht sich auf die Blütenknospe, die einen abspringenden Deckel besitzt und daher „gut verschlossen“ ist). Im Thai wurde daraus entsprechend der engl. Aussprache der beiden ersten Silben „Yuka“, in ต้นยูคา, eine sehr gebräuchliche Abkürzung fürต้นยูคาลิปตัส

Übrigens hat man ein gleich lautendes Wort *kel für das Proto-Indogermanische rekonstruiert, jedoch mit ganz anderer Bedeutung…


Ramesuan war der Sohn des 1. Königs von Ayutthaya. Er wurde 1339 geboren. Zuerst verwaltete er das Reich Lopburi im Auftrag seines Vaters.

Als Ramatibodi 1369 starb, wurde sein Sohn Ramesuan zunächst König von Ayutthaya. Doch Ramesuan erfüllte die Erwartungen nicht, er wird als grausam, ehrgeizig, unfähig  und als Lüstling beschrieben. Er wurde gezwungen,  seinem Onkel die Königswürde übergeben, das war Boromaraja I, der 1370-1388 in Ayutthaya regierte. Ramesuan ging als Gouverneur zurück nach Lopburi, andere Quellen besagen, er habe „in der Wildnis gelebt“.

1369 wurde unter Ramesuan der Bau des „Wat Phra Ram“ begonnen. Die mächtigen Überreste sind heute noch zu bewundern, sein „Prang“  ist weithin sichtbar und –wie die vielen noch erhaltenen Jedis- berühmt.

1388 starb König Boromaraja I. Dessen 17jähriger Sohn wurde König, aber für  sieben Tage. Er wurde Thonglan (ทองลัน) oder Thongchan genannt. Als Ramesuan nach Ayutthaya zurückkehrte, tötete er den jungen König und regierte das Land selbst.

1390 versucht Senmuangma, ein junger König von Chiangmai, Ayutthaya anzugreifen, doch geling es Ramesuan, Chiangmai zu erobern. Ein Teil der Bevölkerung wird in Nakorn Sri Thammarat und anderen Orten des Südens angesiedelt.

Die Kambodschaner unter König Kodombong  überfielen Chonburi und Chanthaburi. 1393 schlug Ramesuan zurück, er eroberte die kambodschanische Hauptstadt Angkor Thom und siedelte 90.000 kambodschanische Kriegsgefangene  zwangsweise nach Siam um. Der kambodschanische König Konnte fliehen, sein Sohn jedoch, der Vizekönig war, wurde gefangen genommen.

Ramesuan starb 1395.  Sein Sohn wurde dann König…

 

 

 


Die Ölpalme

14Sept07

Die Ölpalme stammt ursprünglich aus Westafrika. Sie wurde zuerst von dem österreichischen Botaniker Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin (geb. 1727 in Leiden, gest. 1817 in Wien) wissenschaftlich beschrieben und benannt.

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Die Ölpalme gelangte 1848 erstmals nach Ostasien (Indonesien). Erst etwa 1942 kam die Ölpalme nach Thailand, zuerst wurde sie in der Provinz Sonkla angepflanzt, hauptsächlich zu Testzwecken. Erst seit 1968 pflanzt man die Ölpalme, um das Öl zu verkaufen…

Ölpalme und Gummibaum haben im Süden Thailands am meisten dazu beigetragen, dass die ursprünglichen Urwälder immer weiter zurückgingen.

Zunächst ein paar Fakten zur Ölpalme: der Baum wird bis zu 30 Jahre alt, ist ausgewachsen 15-18 m hoch, bildet jährlich 40-50 neue Blätter aus, die 6-9 m lang und bis 3 kg schwer sind. Die 8-10 Monate alten Jungpflanzen werden im Abstand von 9 m gepflanzt. Auf ein Rai (=1600 qm) kommen so maximal 25 Bäume.

Auf einer neu anzulegenden Ölpalmenplantage werden die 8-10 Monate alten Jungpflanzen im Abstand von 9 m gepflanzt. Eine Jungpflanze kostet 18-20 Baht, je nach Sorte. Auf ein Rai (=1600 qm) kommen so maximal 25 Bäume. Solange die Ölpalmen noch jung sind, wird man zwischen sie noch Nutzpflanzen setzen, z.B. verschiedene Bohnenarten. Einmal kann man diese gut verkaufen und so Gewinn erwirtschaften, zum anderen schützen die Boden deckenden Pflanzen die Erde vor dem Austrocknen, die abgestorbenen Pflanzen dienen als Gründünger. Außerdem verhindern die Nutzpflanzen das Hochkommen von Unkraut…

Die Palme ist einhäusig, das heißt, weibliche und männliche Blüten finden sich an einer Pflanze. Die ovalen, im Reifezustand roten Früchte wiegen bis maximal 30 g und stehen in großen Fruchtständen von bis zu 3000 Einzelfrüchten, es gibt am einem Stamm ca. 10 solcher Fruchtstände gleichzeitig. Vom Pflanzen bis zur ersten Ernte vergehen ca. 3 Jahre, ein Fruchtstand eines ausgewachsenen Baumes kann bis zu 30 kg wiegen. Die Durchschnittsernte ergibt 2,8 bis 3,6 t Früchte, woraus man 640 bis 800 kg Öl herstellen kann. Ölpalmen müssen reichlich gedüngt werden. Für 1 Kg Früchte erhält man ca. 4 Baht.

Ölpalmen müssen reichlich gedüngt werden. Wenn sie nach längstens 30 Jahren gefällt werden, werden die Stämme verbrannt, die Asche kann als Dünger Verwendung finden.

Die reifen Fruchtstände werden von Fabriken aufgekauft, die Einzelfrüchte werden maschinell geschält, dann ausgepresst. Das ausgepresste Öl ist so noch nicht verwendbar, es muss destilliert werden, wodurch Speiseöl entsteht. Das Öl wird auch in der Herstellung von Seife, Crèmes usw. benutzt.

Die Ölpalme kann auch von Krankheiten befallen werden, meist handelt es sich um Pilzkrankheiten. Auch Fressfeinde hat die Palme. Teilweise werden sie bekämpft, indem man in den unteren Teil des Stammes ein Loch bohrt und hier eine Chemikalie injiziert.


Dr. Bradley wurde am 18.7.1804 in New York als Sohn eines Richters geboren. Nach dem Studium der Medizin verließ er am 2.9.1834 Boston mit dem Schiff „Kashmir“ in Richtung Siam. Etwa ein halbes Jahr später,  legte das Schiff in Singapur an, wo Bradley etwa weitere sechs Monate warten musste. Erst am 18.7.1835 kam er in Bangkok an.

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Dr. Bradley sollte 38 Jahre lang in Siam leben. Er war für die geistige Entwicklung, insbesondere für die Einführung westlicher Technologie in sein Gastland von größter Bedeutung. Er hatte eine Frau geheiratet, die wie er in einem „Land der Heiden“ für eine protestantische (baptistische) Kirche missionieren wollte. Man sagt jedoch, es sei Bradley nicht gelungen, auch nur einen einzigen „Heiden“ zu taufen. Seine Frau starb an Tuberkulose, zehn Jahre nach ihrer Ankunft in Bangkok. Bradley heiratete dann später (1848) ein zweites Mal. Dr. Bradley und die beiden Frauen sind begraben auf dem protestantischen Friedhof, Soi 72/5 Jaroen Grung Road (dieses Grundstück wurde der protestantischen Gemeinde von König Mongkut überlassen).

Seine Bedeutung erschließt sich auf mehreren Gebieten. Er gründete ein für damalige Zeiten modernes Hospital, das erste überhaupt in Siam. Bis dahin hatten waren die Thais auf einheimische Medizin und „Ärzte“ angewiesen.

Eine wichtige Leistung Dr. Bradleys war es, die Menschen gegen Pocken zu impfen. Er hatte Viren aus den USA mitgebracht, doch diese erwiesen sich als abgestorben und unbrauchbar, wegen der langen Reise. Aber er entnahm Pockenkranken Blut, impfte mit diesem virenverseuchten Blut Kühe; mit den im den Kühen gezüchteten Viren konnte er dann erfolgreich die Thais gegen Pocken impfen.

Als Belohnung für diese Mühen erhielt er von (dem später so genannten)  Rama III –Phra Nangklao- eine Summe von fünf Chiungs. Das war sehr viel Geld damals: das kleinste Geldstück hieß „Bieh“ (=Muschel), ein Essen konnte man für 2 Bieh kaufen. 800 Biehs  entsprachen einem Feuang, 8 Feuang waren 1 Baht, 80 Baht waren 1 Chiung.

Dr. Bradley sorgte dafür, dass auch Thais die Impfmethode gegen Pocken lernten, es gelang ihm so, Pocken zu einer nur noch selten in Thailand vorkommenden Krankheit zu machen.

Dr. Bradley führte auch damals in Thailand völlig unbekannte Operationen durch. So operierte er 1846 einen Abt, der bei einem Fest durch eine Explosion schwer verletzt worden war. Er führte auch Augenoperationen gegen grauen Star durch, z.B. am damaligen „Agrarminister“ (wenn man so sagen darf) Chao Phraya Polthep. Auch bildete er Hebammen aus, starben doch bis dahin Mütter oft an Kindbettfieber….

Dr. Bradley brachte eine Druckerpresse von Singapur nach Bangkok, aber unglücklicherweise erwiesen sich die „Thaibuchstaben“ als nahezu unlesbar. Dr. Bradley entwickelte dann richtige Thaibuchstaben für seine Druckmaschine. So wurde er von Rama III beauftragt, 9000 Exemplare der offiziellen Bekanntmachung des Verbots vom Handel mit Opium zu drucken. Alle Bekanntmachungen des Königs waren vorher mit der Hand geschrieben worden!

Dr. Bradley übersetzte und druckte die Bibel auf Thai. Er gab auch als erster ein regelmäßiges Magazin –„Bangkok Recorder Magazine Weekly“- auf Thai heraus. Die erste Nummer erschien am 4.7.1844. – Das thailändische Wort für Zeitung  “nangsöh phim“ (wörtlich: gedruckte Buchstaben) wurde von Rama IV (Mongkut) eingeführt. Mongkut war übrigens der erste in Thailand, der öffentlich darauf hinwies, dass nicht alles Gedruckte der Wahrheit entspreche.

Auch das Buchbinden wurde von Dr. Bradley eingeführt. Die Thais hatten ursprünglich Bücher, die nicht gebunden waren, sondern aus aufeinander gelegten Streifen bestanden. Diese „Bücher“ hießen „samud Thai“, die nach der Art von dr. Bradley gebundenen Bücher wurden „samud farang“ genannt. Das folgende Beispiel eines „samud Thai“ habe ich in einem kleinen Museum bei Krabi fotografiert):

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Unter König Mongkut führte Dr. Bradley auch den Elektrogenerator ein. Er demonstrierte Mongkut und hohen Würdenträgern, wie man den Generator gebrauchen könne, und alle waren sehr beeindruckt und interessiert.

Ich glaube, es gibt keinen Farang, der die technische Entwicklun Siams so viel weitergebracht hat als Dr. Bradley!

 


Ganesha

08Sept07

An vielen Stellen Thailands, manchmal auch in Tempeln, findet man die Statue oder das Bild eines indischen Gottes, der einen Elefantenkopf trägt. Es ist der in Indien hoch verehrte Ganesha. In Thailand heißt der Phra Phikanes („-kanes“ = Ganesha).
Oft ist er in sitzender Haltung dargestellt. Einer seiner beiden Stoßzähne ist stets abgebrochen. Dass es mal der rechte, mal der linke Stoßzahn ist, liegt daran, dass es keine Überlieferung gibt, welcher Zahl wirklich abgebrochen ist.

Er zeigt vier Arme, in den Händen hält er fast immer eine Axt (soll bei Zerstören der Begierden helfen) ; ein Seil (soll den Menschen rausziehen aus seinen weltlichen Problemen) ; Süßigkeiten (meist in Form von gelbenKugeln) ; eine Lotosblüte (Symbol der Erleuchtung).

Manchmal findet man am Fuß von Ganesha eine Ratte (oder eine Maus; das thailändische „nuh“ gilt für beide) dargestellt. Die Ratte ist das Reittier Ganeshas. (Es gibt midnestens drei verschiedene Erklärungen, warum Ganesha mit seinem schweren Körper auf einer Ratte reiten kann).

Die Farbe rot auf dem unten stehenden Bild symbolisiert die Macht des Gottes. Die Figur stammt aus dem Wat Tham Sua bei Krabi.

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Die folgende Figur findet sich außen am Wat Kääg, Silom Road, Bangkok.

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Diese dunkle Figur war auf dem Wochenendmarkt in Bangkok zu kaufen (für 5000 Baht).

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Sogar aus Motiv auf T-shirts ist Ganesha zu finden (auf einem Markt in nakorn Sri Thammarat)

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Auf meiner letzten Reise in Bangkok sah ich auf dem Wochenendmarkt ein altes, mehrbändiges Werk über die Geschichte der Chakridynastie. Leider konnte ich die Bücher nicht kaufen, es war mir einfach viel zu teuer…Augenscheinlich hatte der Buchhändler gemerkt, dass ich starkes Interesse an dem Buch hatte und den Preis entsprechend festgesetzt…

In dem Buch las ich etwas über einen „Mor Gisluf“, einen „amerikanischen Missionar, der 1828 nach Bangkok gekommen ist“. Wieder zu Hause, habe ich dann mehrfach vergeblich versucht, etwas über diesen Herrn zu erfahren. Aber bei Google fand sich nichts unter diesem Namen (in Thaischrift).

Doch schließlich konnte ich folgendes ermitteln: Der Name bezieht sich auf einen Deutschen (er war nie Amerikaner), er hieß Carl Friedrich Gützlaff. Unter diesem Namen kann man sogar bei Wikipedia etwas finden!

1827 kam er nach Java, von einer holländischen Missionsgesellschaft geschickt. Er ging dann erst nach Singapur, am 4.9.1928 kam er als einer der ersten christlichen Missionare überhaupt nach Bangkok. Da er Medizin studiert hatte und bei den Thais durch spektakuläre Heilungen bekannt wurde, nannte man ihn „Mor Gisluf“, „mor“ bedeutet Arzt, „Gisluf“, weil man „Gützlaff“ nicht aussprechen konnte. Gützlaff war ein Sprachgenie, er sprach gut Chinesisch m(mehrere Dialekte!) und Thai, er übersetzte die Bibel ins Thai.

1830 heiratete er, ein Jahr später starb seine Frau im Wochenbett, und Gützlaff ging nach Hongkong. 1834 wurde er Sektretär beim Gouverneur von Hongkong und wurde oft als Dolmetscher eingesetzt.

Am 9.8.1851 starb er in Hongkong, wo er in einem Steinsarg (Epithaph) begraben liegt. Sein Grabmal ist abgebildet bei :


Einer meiner ersten Beiträge in diesem Blog handelt vom Aufstieg und Fall Pattanis. Jemand, der meinen Blog gelesen hat, hat angefragt, ob es in jener zeit auch Zahlungsmittel in Pattani gab und wenn ja, welche.

Nun, es gab Münzen, in Thailand heute Yi-Päh genannt, früher in Pattani aber Bieh, d.h. heißt eigentlich „Muschel“, hat aber, da man lange Muscheln als Geld benutzte, später die Bedeutung „Geld“ angenommen…

Alle Münzen hatten arabische Beschriftung. Es gab zwei Sorten:

1) Münzen aus Zinn, sie wiesen innen ein Loch auf. Die Beschriftung lautet: „diese Münze ist (offizielles) Geld des Raja von Pattani“

2) Münzen aus Silber, beiderseits mit arabischer Beschriftung

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Mein Interesse gilt auch dem Werden Bangkoks. Mir liegen verschiedene Bücher vor, die sich mit der Frühzeit Bangkoks befassen. Die folgenden Angaben finden sich in einem kleinen Büchlein von A. Bhamoraputr, nach  dem auch die Abb. gestaltet wurde. Wenn in der Hauptstadt, versuche ich natürlich, Spuren des alten Bangkok zu finden, was nicht leicht ist…

„Trommeltürme“ spielten in früheren Zeiten eine wichtige Rolle im Leben thailändischer Städtebewohner. Schon Rama I baute einen solchen, und vorher gab es einen in Ayutthaya. Rama I ließ „seinen“ Trommelturm vierstöckig vor Wat Pho in Bangkok bauen, in einem Park, der „Suan Jaoched“ genannt wurde. König Mongkut ließ den Turm renovieren, aber der „moderne“ König  Chulalongkorn erachtete den Turm als überflüssig und ließ ihn abreißen. Auf dem 2.-4. Stockwerk war jeweils eine andere und völlig anders klingende Trommel  aufgehängt.

Eine der drei Trommeln („Yamasurishri“) wurde dreimal am Tag geschlagen, um die jeweilige Uhrzeit anzuzeigen: 6 Uhr morgens, 6 Uhr abends und Mitternacht.

Eine zweiteTtrommel (Akiphinat“) zeigte an, dass irgendwo in Bangkok ein Feuer ausgebrochen war.

Eine dritte Trommel („Phikhadphairi“)  sollte kundgeben, dass Feinde ins Land eingedrungen waren, und rief die Wehrpflichtigen zum Dienst.

Die folgende Abbildung (nach Bhamoraputr) gibt eine kleine Vorstellung von dem Aussehen des Turmes nach der Renovierung durch König Mongkut.

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In jedem oder fast jedem chinesischen Tempel in Thailand findet man eine bärtige Gestalt, die eine Krone trägt, auf einem prunkvoll gestalteten Sessel sitzt, der an herausragender Stelle (oft gegenüber den anderen Göttern etwas erhöht) platziert ist. Manchmal trägt diese Gestalt als Zeichen der Macht ein sogen. „Ruyi“, das ist ein  grüner, am Ende erweiterter Stab, der mit Schmucksteinen besetzt ist. „Ruyi“ bedeutet:  „(es geschehe) nach meinem Willen“.

Es ist nicht ganz sicher, ob es sich stets um den gleichen Gott handelt. Jedenfalls ist es in den meisten Fällen  der  sogenannte Himmelsgot, auch Herr der Über- (oder Unter-)welt genannt.

Hier ein paar markante Beispiele:

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Grundsätzlich gilt: Chinesen begraben die Leichen, Thais verbrennen sie und verwahren die Asche in Urnen.

Man hat mir Fotos von einem chines. Begräbnis gegeben, von denen ich hier die interessantesten zeigen möchte:

auf diesem ersten Bild sieht man den kostbaren Holzsarg, von einem Baldachin überdacht. Auf dem Sarg ist eine Dschunke gemalt, die der Seele einen Übergang in die Überwelt  ermöglichen soll.

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Hier posieren die Kinder des Verstorbenen vor dem Sarg, der jüngste Sohn und sechs Schwestern, von links nach rechts aufsteigend nach Alter geordnet:

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Hier nochmals der einzige Sohn des Verstorbenen.

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Hier weihen Mönche den Sohn und den einzigen Enkel zu „Nehn“ (jeder männliche Thai sollte, sofern er Buddhist ist, einmal in seiner Jugend „Nehn“ in einem Wat sein, gewöhnlich für drei Monate). Die beiden Jungen sind kahl geschoren, völlig weiß gekleidet und tragen auf ihrem Kopf eine Kordel „zur Geisterabwehr“.

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Hier posieren die beiden frisch geweihten „Nehn“ für ein Foto…sie sind nach ihrer weihe berechtigt,das orangefarbene Gewand zu tragen. Auf einem solchen Begräbnis wird alles per Foto festgehalten…

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Hier wird der schwere Sarg von Freunden des Verstorbenen in Grab gelassen. Die Grabstätte hatte der Verastorbene viele Jahre vor seinem Tod gekauft. Jede Gruppe chinesisch-stämmiger Thais hat einen eigenen Friedhof, entsprechend ihrer Herkunft: Hokkien-, Täjiu-, Hailamchinesen…

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Nach dem Zuschütten des Grabes wird Grassamen  auf das Grab gesät. Links steht die Witwe, rechts stehen die älteste Tochter und ihr Mann, sowie einige Freunde…Die Grassamen sind ein Symbol für den Verstorbenen, wie aus dem scheinbar toten Grassamen eine neue Pflanze sprießt, so wird auch aus dem (nur scheinbar) Toten (in der Überwelt) neues Leben erwachsen…

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